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Königin-Christine-Preis 2002

Der Königin-Christine-Preis 2002 geht an Volkart Wildermuth für sein Hörfunkfeature "Machen Gene schwul?"


Pressemitteilung

Köln, den 9. Dezember 2002

Volkart Wildermuth gewinnt den "Königin-Christine-Preis" 2002 für sein Hörfunkfeature "Machen Gene schwul?"

An diesem Wochenende hat die neu gegründete Königin-Christine-Gesellschaft den "Königin-Christine-Preis für herausragende Berichterstattung über schwul-lesbische Wissenschaftsthemen" verliehen. Volkart Wildermuth wurde für sein Hörfunkfeature "Machen Gene schwul?" ausgezeichnet, das am 24.10.2001 im WDR 5 (Sendereihe SpielArt) ausgestrahlt wurde. Es zeigt am Beispiel des so genannten "Schwulen-Gens" Xq28 die Schwierigkeiten auf, die Wissenschaftler haben, wenn sie die Ursachen für menschliches Verhalten in den Genen suchen.
In der Laudatio der Jury heißt es: "Wildermuth geht auch der Frage nach, welche Interessen dahinterstecken, ein solches Gen zu identifizieren, und welche Folgen eine allzu grobe Vereinfachung der Forschungsergebnisse hat. Es gelingt ihm, dem Hörer einen verständlichen Einblick in eine sehr komplizierte wissenschaftliche Forschungsrichtung zu verschaffen und viele Missverständnisse und Vorurteile zu korrigieren."
Die Königin-Christine-Gesellschaft verleiht den Königin-Christine-Preis in diesem Jahr zum ersten Mal. Der Preis würdigt ein besonderes publizistisches Engagement bei der Berichterstattung über schwul-lesbische Wissenschaftsthemen.

Autor: Volkart Wildermuth
Beitrag: Machen Gene schwul? – Dean Hamer auf der Suche nach den Wurzeln des Verhaltens
Redaktion: Dorothea Runge
Regie: Hein Bruehl
Sendereihe: "SpielArt"-Feature
Sender: WDR 5
Erstsendedatum: 24.10.2001 (20.05–21.00 Uhr)


Laudatio Königin-Christine-Preis 2002

Am Beispiel des so genannten "Schwulen-Gens" Xq28 zeigt der Autor die Schwierigkeiten auf, die Wissenschaftler damit haben, wenn sie die Ursachen für menschliches Verhalten in den Genen suchen. Einerseits ist der Einfluss der Gene auf den Charakter eines Menschen unbestreitbar, andererseits gibt es nicht das Gen für Homosexualität oder das Gen für Suchtverhalten. Es sind viele Gene im Spiel, die gleichzeitig mehrere Persönlichkeitsaspekte beeinflussen und die ihre Wirkung oft erst unter bestimmten Umweltbedingungen entfalten.
Volkart Wildermuths Beitrag zeigt die Methoden auf, mit denen Wissenschaftler versuchen, solchen Zusammenhängen auf die Spur zu kommen - und differenziert damit das Bild des so genannten "Schwulen-Gens". Darüber hinaus geht Wildermuth aber auch der Frage nach, welche Interessen dahinterstecken, ein solches Gen zu identifizieren und welche Folgen die allzu grobe Vereinfachung der Forschungsergebnisse hat. Es gelingt ihm, dem Hörer einen verständlichen Einblick in eine sehr komplizierte wissenschaftliche Forschungsrichtung zu verschaffen und viele Missverständnisse und Vorurteile zu korrigieren.
Der Jury ist es daher leicht gefallen, Volkart Wildermuth für sein Rundfunkfeature "Machen Gene schwul? - Dean Hamer auf der Suche nach den Wurzeln des Verhaltens" mit dem Königin-Christine-Preis 2002 auszuzeichnen.

"Herzlichen Glückwunsch!"


Hintergrund-Informationen

Königin Christine (geb. 1626 in Stockholm, gest. 1689 in Rom), die Namenspatronin des Preises, war Lesbe und von 1632 bis 1654 Königin von Schweden. Sie hat die Wissenschaften gefördert und auch selbst geforscht. Die Tochter Gustavs II. Adolf war hochbegabt, genoss eine gründliche wissenschaftliche und politische Ausbildung, versammelte Künstler und Gelehrte um sich und stand im Briefwechsel mit René Descartes.

Die Königin-Christine-Gesellschaft wurde am 1. September 2002 in Köln gegründet und ergreift und unterstützt alle Maßnahmen und Bestrebungen, die dazu dienen, die Forschung zu schwul-lesbischen Themen zu fördern und die Allgemeinheit über wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Homosexualität in den Medien aufzuklären: In diesem Rahmen vergibt sie einen jährlichen Medienpreis für herausragende Berichterstattung über schwul-lesbische Wissenschaftsthemen (den Königin-Christine-Preis), ermöglicht Stipendien für junge Wissenschaftsjournalistinnen und Wissenschaftsjournalisten, die zu schwul-lesbischen Wissenschaftsthemen recherchieren, und für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu schwul-lesbischen Wissenschaftsthemen forschen. Darüber hinaus arbeitet sie auch mit anderen schwul-lesbischen JournalistInnen-Vereinigungen auf nationaler und internationaler Ebene zusammen und gibt in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus die Zeitschrift "queer.science" heraus.

Der Königin-Christine-Preis für herausragende Berichterstattung über schwul-lesbische Wissenschaftsthemen wurde bereits im Jahr 2000 von der Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus ins Leben gerufen und seit 2001 jährlich verliehen. Preisträger 2001 war Herbert Cerutti aus der Schweiz für seine verschiedenen Beiträge zum Thema Homosexualität im Tierreich.
Nach Gründung der Königin-Christine-Gesellschaft hat die Fachgruppe Wissenschaftsjournalismus angeboten, den Königin-Christine-Preis mit sofortiger Wirkung durch die Königin-Christine-Gesellschaft zu verleihen.

Nachdruck honorarfrei, zwei Belegexemplare erbeten an:
Königin-Christine-Gesellschaft
Postfach 19 01 39
50498 Köln


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